Der Erfolg der Anderen - aus für das  e- rezept

23/2/22
Praxisführung

Der Erfolg der Anderen

eAU und eRezept sind auf unbestimmte Zeit verschoben - ein großer Erfolg aller Aktiven gegen die Einführung der TI mit der politischen Brechstange.

Die Einführung des E-Rezepts und der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Das ist ein Erfolg der Petition zur Einführung einer Testphase für Anwendungen der Telematik-Infrastruktur (TI). Vorausgegangen waren scharfe Proteste, wie unter anderem des Bayerischen Hausärzteverbands.

Weitere Ausführungen finden Sie unter: https://www.hausaerzte-bayern.de/index.php/aktuell/politik/positionen/1348-erfolgreiche-petition-einfuehrung-von-e-au-und-e-rezept-auf-unbestimmte-zeit-verschoben

Die Einführung von eAU und eRezept war von der vormaligen Bundesregierung beschlossene Sache. Ursprünglich sollte zum 1. Oktober 2021 die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) in allen Praxen zwangseingeführt werden. Zum 1. Januar 2022 sollte dann das eRezept folgen.

Wer nicht kämpft, hat schon verloren, schreibt der Bayerische Hausärzteverband.

Stimmt genau. Aber was wurde von den bayerischen zahnärztlichen Körperschaften unternommen?

Das Titelbild der BZB plus-Ausgabe 12 / 2021 der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns ziert eine Eisenbahn, die frontal auf den zahnärztlichen Leser zufährt mit dem Titel „TI ist nicht zu stoppen“. Anstatt für die Zahnärzteschaft zu kämpfen, etablierte die KZVB eine Stelle zur Sanktionierung bayerischer Zahnärzte, die sich gegen die TI-Anbindung stellen.

An dieser Stelle sei bemerkt, dass die Berufsvertretung Zukunft Zahnärzte Bayern e.V. bereits im Herbst 2021 zusammen mit anderen Verbänden, Team Oberbayern, Freie Zahnärzteschaft FZ, Bündnis für Datenschutz und Schweigepflicht, Ärztliche Akademie für Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen e.V., Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk, IG Med e.V., Bayerischer Facharztverband BFAV alle bayerischen Zahnarztpraxen über die Gefahren der ePA informiert und eine Plakataktion initiiert hatte.    

 

Anders als die KZVB und die BLZK agierten auch Vertreter der Ärzteschaft.  Aus ihren Reihen wurde die Petition gestartet, die auch von vielen bayerischen Zahnärzten unterstützt wurde. Frau Dr. Petra Reis-Berkowicz, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Bayerischen Hausärzteverbandes sowie Vorsitzende der Vertreterversammlungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, trug die Problematik der TI-Einführung im Petitionsausschuss des Bundestages vor.

Dieser Erfolg belegt, dass ärztliche Körperschaften in der Lage sind, die Interessen ihrer Mitglieder auch gegen divergierende politische Kräfte zu vertreten. Dahingegen erscheinen die Verantwortlichen der bayerischen zahnärztlichen Körperschaften ihren Mitgliedern als elegische Erfüllungsgehilfen der Politik und der Krankenkassen. Die bayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzte fühlen sich angesichts der „Erfolge der Anderen“ einmal mehr von ihrer Führung eher im Sinne der Politik und der Krankenkassen verwaltet zu werden. Eine echte Vertretung zahnärztlicher Anliegen bleibt auf der Strecke.        

 

Dr. Armin Walter

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