Landesversammlung ZZB
Bei der turnusmäßigen Neuwahl des Vorstandes wurde Dr. Armin Walter einstimmig als erster Vorsitzender von ZZB bestätigt. Im Vordergrund der Landesversammlung stand die Forderung nach einer basisnahen Berufspolitik zur Unterstützung der bayerischen Zahnärzte. Übereinstimmung bestand in der Ablehnung des viel zu komplizierten neuen HVM und einer erneuten Anhebung des Verwaltungskostenbeitrags für die Kollegenschaft.
Nach Eröffnung der Landesversammlung ZZB am 23.11.2019 durch den Vorsitzenden Dr. Armin Walter gedachten die Anwesenden Ihres kürzlich überraschend verstorbenen Freundes und Kollegen Dr. Günter Schneider und würdigten dessen jahrelangen Einsatz für ZZB und die bayerischen Vertragszahnärzte insbesondere in seiner Funktion als Vorsitzender der Vertreterversammlung und Vorstandsmitglied der bayerischen Ärzteversorgung.
Die Mitglieder begrüßten mit Beifall die Ehrengäste und ehemaligen Vorsitzenden der KZVB Dr. Rat und Dr. Reißig und bedankten sich für deren Leistung für den bayerischen Berufsstand. Gerade die von Dr. Rat initiierte Bebauung des bislang unrentablen Grundstücksanteiles der KZVB mit Wohnungen wird zukünftig zu einer erheblichen Entlastung der Verwaltungskosten der KZVB beitragen.
Auf Unverständnis der ZZB-Mitglieder stieß daher insbesondere die angekündigte erneute Anhebung des Verwaltungskostenbeitrages durch den amtierenden Vorstand der KZVB um ca. 25%, für den das Bauprojekt als eines der verursachenden Gründe genannt wird.
Unverständnis insbesondere, da die Bebauung aus Eigenmitteln der KZVB finanziert wird, die andernfalls Negativzinsen zur Folge hätten. Die bayerischen Zahnärzte werden durch die Investition in eine der deutschlandweit rentabelsten Immobilienstandorte nicht nur von Negativzinsen, sondern auch durch eine ca. 5%ige Mietrendite langfristig entlastet.
Zudem ist das Vermögen der Zahnärzte durch die Schaffung von Wohnraum, der zu einem späteren Zeitpunkt auch veräußert werden könnte, langfristig optimal gesichert.
Als eigentliche Gründe für die Kostensteigerung wurden die Erweiterung des Vorstandes auf nun drei Vorstände diskutiert, die aufgrund extrem umfangreicher Nebentätigkeiten gezwungen waren, die Zahl der Geschäftsführer nicht wie ursprünglich beabsichtigt zu reduzieren,sondern von zwei auf zwischenzeitlich vier und aktuell drei Geschäftsführer zu erweitern. All dies hat eine nicht unerhebliche finanzielle Mehrbelastung für die bayerischen Vertragszahnärzte zur Folge.
Für allgemeine Kritik sorgte das kürzlich veröffentlichte Ergebnis der Vertragsverhandlungen mit den Krankenkassen, das deutlich schlechter als in anderen Bundesländern ausgefallen ist und zudem knapp vor Jahresende viel zu spät vereinbart wurde.
Auch der neue HVM stößt auf breite Ablehnung innerhalb der Kollegenschaft. Unverständnis bestand in der Versammlung daher insbesondere hinsichtlich der Feststellung im letzten Rundschreiben, der neue HVM hätte sich bewährt, nachdem dieser noch nicht einmal ein Jahr gültig ist und noch keinerlei Wirkung entfaltet hat, da es bislang zu keinen Budgetengpässen gekommen ist.
Mit Blick nach vorne würdigte die Versammlung schließlich den enormen Einsatz von Dr. Armin Walter als ersten Vorsitzenden von ZZB und bestätigte diesen erneut in seinem Amt. Dr. Norbert Rinner wurde als stellvertretender Vorsitzender und Dr. Frank Hummel, Dr. Sascha Faradjli und Frau Dagmar Pick als weitere Vorstände gewählt.
Als kurzfristige berufspolitische Ziele formulierte der neue Vorstand eine Durchsetzung der kontinuierlichen Anpassung der GOZ an die Inflationsrate bzw. die Grundlohnsummensteigerung, um die zukünftige wirtschaftliche Praxisführung sicherzustellen.
Folgende weiteren Beschlüsse wurden gefasst:
1. Die Landesversammlung von ZukunftZahnärzteBayern mißbilligt die anhaltende Ämterhäufung in den Spitzenpositionen der zahnärztlichen Körperschaften in Bayern.Gleichzeitig spricht sich die Landesversammlung nachdrücklich für eine Begrenzung der Amtszeiten in den Spitzenämtern der Körperschaften auf 2 Wahlperioden aus.
2. Die Landesversammlung von ZukunftZahnärzteBayern fordert den Vorstand der KZVB auf, für 2020 angesichts einer Grundlohnsummensteigerung von 3,65% umgehend zu deutlich besseren Vertragsabschlüssen als 2019 bei den Verhandlungen mit den Krankenkassen zukommen
3. Die Landesversammlung von ZukunftZahnärzteBayern fordert den Vorstand der BLZK auf,angesichts des jahrzehntelangen Stillstands beim GOZ-Punktwert effektiver und öffentlichkeitswirksamer auf diesen Missstand hinzuweisen.
Dr. Axel Wiedenmann