Nachruf auf Dr. Klaus Aichinger

24/7/17
Standespolitik

Zahnarzt und Standespolitiker mit enormer Leidenschaft


Am 7. Juli 2017 um 12:15 verstarb unser hoch geschätzter Freund und Kollege Dr. Klaus Aichinger.

Seine Ehefrau Angelika, seine beiden Kinder Stephanie & Florian verlieren einen liebevollen Ehemann und Vater, seine standespolitischen Mitstreiter von ZZB einen faszinierenden, beeindruckenden, charismatischen und liebenswerten Kollegen und Freund.

Geboren am 1. September 1947 in Heidelberg ging er in Metten (Niederbayern) zur Schule und absolvierte dort 1968 das Abitur. Nach dem Studium der Zahnheilkunde an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg legte er 1975 das Staatsexamen ab. Aichinger war dann wissenschaftlicher Assistent in der Abteilung Parodontologie; 1977 folgte die Promotion.

1976 trat er seinen Wehrdienst als Stabsarzt/Zahnarzt bei der Jägerbrigade 11 in Bogen an; von 1977 bis 1979 war er Assistent in einer freien Praxis.

1979 erfolgte dann die Niederlassung in Gemeinschaftspraxis in Landshut mit seiner damaligen Ehefrau und Kollegin Dr. Irene Aichinger.

Lange engagierte sich Klaus Aichinger in der Standespolitik für seine Kollegen. Von 1990 bis 1998 war er der 1. Vorsitzende des ZBV Niederbayern und gleichzeitig 8 Jahre lang Vorstandsmitglied der BLZK. 1991 gründete er die monatliche Zeitschrift ZNN (Zahnärztliche Nachrichten Niederbayern); 1995 initiierte er erstmals die „Niederbayerische Herbstfortbildung“, die einmal jährlich in Landshut im Hotel Kaiserhof stattfand. Neben der Mitgliedschaft in etlichen Fachverbänden (DGI, BDIZ, DGZMK) setzte er sich von 1998 bis 2006 als Fortbildungsreferent des ZBV Niederbayern aktiv für die Fortbildung in Niederbayern ein.

Auch selbst nahm er während seines gesamten Berufslebens die Fort- und Weiterbildung ernst: so erlangte er die die Zusatzbezeichnung „Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie“ (2001), „International Diplomate of Oral Surgery“ (ICOI) (2002), „Spezialist für Implantologie“ in der DGZI (2003), „Master of Science – Implantologie“ (MSc) (2007) sowie „Master of Science – Orale Chirurgie/Implantologie“ (2010). Von 2000 bis 2004 war er Privatgutachter der BLZK.

Dr. Klaus Aichinger war auch im Jahr 2000 Gründungsmitglied von ZZB (Zukunft Zahnärzte Bayern) und in diesem Berufsverband nach der Übernahme der standespolitischen Verantwortung in der KZVB ab 2004 maßgeblich für die Entwicklung der KZVB zu einem verläßlichen Dienstleiter für die bayerischen Zahnärzte verantwortlich.

In Folge einer Vielzahl standespolitischer Aktivitäten wurde Klaus Aichinger 2000 das Ehrenzeichen der BLZK verliehen; 2011 erhielt er das silberne Ehrenzeichen der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). 2011 wurde Aichinger nach einer turbulenten VV der BLZK noch einmal für 1 Periode in den Vorstand der BLZK gewählt und Vorsitzender des „Weiterbildungsauschußes Oralchirurgie/Kieferorthopädie“.

Höhepunkt aller Ehrungen und Auszeichnungen war unumstritten die Verleihung des „Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ am 29.04.2015 in Landshut durch Frau Staatsministerin Melanie Huml im Großen Sitzungssaal der Regierung von Niederbayern.

Dr. Klaus Aichinger hat sich über 30 Jahre uneigennützig für die bayerische Zahnärzteschaft und deren Patientinnen und Patienten eingesetzt und verdient gemacht. Er engagierte sich bis zuletzt mit enormen Zeitaufwand und nie nachlassendem Engagement in zahlreichen standespolitischen Vertretungen und berufspolitischen Verbänden. Aufgrund seiner beständigen Bemühungen ist es ihm über sein eigenes persönliches Wirken hinaus wie kaum einem anderen niederbayerischen Zahnarzt gelungen, eine Reihe von Kolleginnen und Kollegen zu motivieren, sich in der Standespolitik einzusetzen; es war seine „Talentschmiede“! In den vielfältigen Tätigkeiten, die Aichinger in der Vergangenheit ausgeübt hat, lag ihm neben der fachlich orientierten Weiterbildung und der gesellschaftlichen Anerkennung und Wertschätzung des Berufsstandes immer auch die Beachtung und Förderung der Interessen unserer Patientinnen und Patienten am Herzen.

Durch sein gewinnendes persönliches Auftreten, sein diplomatisches Geschick und seinen, wenn nötig auch kämpferischen Einsatz hat er für den Berufsstand viele wichtige Ziele erreicht. Auch bei internen berufspolitischen Differenzen in der Standespolitik wurde er parteiübergreifend wegen seines fundierten fachlichen Wissens, seiner enormen standespolitischen Erfahrung und der offenen und ehrlichen Art der Auseinandersetzung respektiert und geschätzt. Durch seine Vorbildfunktion, seinen nie nachlassenden persönlichen Einsatz und seine beständige Hilfsbereitschaft kann er mit vollem Recht als der „Ziehvater“ des überwiegenden Teils der jetzigen standespolitisch tätigen Generation aus Niederbayern bezeichnet werden Seit 1980 wurde Aichinger ununterbrochen von den niederbayerischen Zahnärztinnen und Zahnärzten als Delegierter in die VV (Vollversammlung) der BLZK gesandt.

Darüber hinaus engagierte sich Aichinger über 2 Jahrzehnte sehr aktiv und stark im Lions-Club Landshut. Er spielte auch über 20 Jahre als „Gesandter der freien Herzogstadt Straubing“ in der alle 4 Jahre stattfindenden „Landshuter Hochzeit“ mit vollem Herzblut mit. Auch der Sport, egal ob Triathlon, Skifahren, Schwimmen etc. waren sein Lebenselixier. Als behandelnder Zahnarzt in seiner Landshuter Praxis war er bei seinen Patienten außerordentlich geschätzt und beliebt.

Wir gedenken Dr. Klaus Aichinger in stiller Trauer und herzlicher Anteilnahme für seine Familie. Er hat viele Spuren und Bilder bei uns hinterlassen; in unserem Gedächtnis lebt er weiter. Schlaf gut, mein Freund Klaus, ich hätte so gerne noch viele Jahre gemeinsam mit Dir verbracht.

Walter Wanninger, Straubing

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