Bericht von Frau Dr. Dorothea Schmidt über die Bundesversammlung der BZÄK
veröffentlicht im zahnärztlichen Anzeiger 7/2021
Endlich!!!!
„Sie haben Geschichte geschrieben“ so der frisch gewählte Präsident der Bundeszahnärztekammer Professor Christoph Benz aus München zum Abschluss der außerordentlichen Bundesversammlung vom 4.-5. Juni in Berlin. „Sie haben in Ihren Praxen die Corona Pandemie bewältigt und Sie haben erstmalig eine Frau in den geschäftsführenden Vorstand gewählt“.
Endlich, wie ich meine. Längst überfällig war die Wahl einer Frau in ein so wichtiges Bundesgremium. Seit Jahren steigt die Zahl der Studienabgängerinnen, selbst der Anteil der niedergelassenen Kolleginnen liegt bei nahezu 50 Prozent. In der Standespolitik spiegelt sich das bisher noch nicht wider. Mit der Wahl von Dr. Romy Ermler aus Potsdam zur 2.Vizepräsidentin der BZÄK wurde endlich ein Zeichen gesetzt. Der geschäftsführende Vorstand der BZÄK wird durch diese Wahl jünger und weiblicher. Zum 1.Vizepräsidentin wurde der Hamburger Konstantin von Laffert gewählt.
An dieser Stelle allen die herzlichsten Glückwünsche und gutes Gelingen!
Doch der Reihe nach: Die a.o. Bundesversammlung wurde am4.und 5 Juni in Berlin abgehalten, die ursprünglich für November 2020 geplante Versammlung konnte auf Grund der Pandemie nicht stattfinden. Strenge Hygieneauflagen waren von Nöten, um eine Versammlung als Hybrid- und Präsenzveranstaltung stattfinden zu lassen. Abstandsregeln und Hygieneregeln konnten in dem riesigen Estrel Hotel problemlos eingehalten werden. Zunächst begann am Freitag die Sitzung mit einer Ehrung die uns Münchner Zahnärzte besonders erfreut. Professor Reinhard Hickel wurde mit der goldenen Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft ausgezeichnet. In seiner Laudatio hob Dr. Peter Engel die vielfältigen Verdienste Professor Hickel ´s hervor. Gerade die Gestaltung der neuen Approbationsordnung und somit die Ausbildung der Studierenden sind Professor Hickel ein zentrales Anliegen. "Doch damit nicht genug der guten News aus Berlin: Aller guten Dinge sind drei, was die Münchner Repräsentanz betrifft. Nach der Ehrung von Prof. Hickel und der Wahl von Prof. Benz zum Präsidenten überraschte Dr. Sascha Faradjli unter den insgesamt acht Kandidaten als einer der jüngsten Delegierten mit seiner Bewerbung zum 2. Vizepräsidenten nach einem Vorschlag durch Dr. Ernst Binner aus Straubing. Faradjli rief zur Stärkung der Einzelpraxen und Förderung jüngerer, erfahrener Generationen in der Standespolitik auf."
Anschließend berichteten die amtierenden Präsidenten über die Herausforderungen des letzten Jahres. Die durch die Corona Pandemie zu bewältigenden Aufgaben waren für uns Zahnärzte ungewöhnlich und diese Aufgabensind großartig gelöst worden. Der Mangel an Schutzmaterialen hat deutlichgemacht, wie wichtig eine Produktion diese Güter in Europa ist. Eine gesicherte Qualität der Versorgung im Gesundheitswesen muss der oberste Maßstab bleiben, so Dr. Peter Engel. Zuvor hatte bereits der Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart Herrn Dr. Engel für dessen Konstruktivität, Standfestigkeit und Dialogbereitschaft während seiner seit 2008 bestehenden Amtszeit gedankt. Mit Standing Ovation verabschiedeten die Delegierten einen großartigen Standespolitiker von der Bühne der BZÄK. „Die Zahnärztinnen und Zahnärzte können Hygiene“, konstatierte Professor Oesterreich in seinem Bericht als Vizepräsident. Einer Forsa Umfrage zu Folge genießen die Zahnärztinnen und Zahnärzte in ihren Praxen das vollste Vertrauen ihrer Patienten in Sachen Hygiene. Professor Benz sprach über die zunehmende Bürokratie, die Digitalisierung in Form der ePA oder des digitalen Impfausweises. Sicher ist, dass die von der Politik gewollte Digitalisierung sich auch in unserem Bereich nicht aufhalten lässt.
Nach diesen Berichten stieg die Versammlung in das Wahl Procedere ein. Dr. Voss als souveräner Versammlungsleiter erklärte die Vorgehensweise. Die Kandidaten zur Wahl des Präsidenten stellten sich vor. Im Vorfeld hatte es bereits Absprachen gegeben, wer mit wem als Präsident respektive Vize antreten wolle. Doch die Delegierten goutierten dieses Vorgehen nicht. Professor Benz wurde in einer Stichwahl gegen Dr. Frank aus Hessen zum neuen Präsidenten der BZÄK gewählt. Anschließend hielten die Wahlen der VizepräsidentIn einige Überraschungen bereit, denn aus Berlin bewarb sich ZÄ Plaster, aus Westfalen-Lippe Frau Dr. Büschel-Winkelmann neben Konstantin von Laffert aus Hamburg für das Amt des 1. Vizepräsidenten. Dieser wurde schließlich mit großer Mehrheit gewählt. Die Wunschkandidatin von Benz als 2.Vizepräsidentwar Frau Dr. Romy Ermler aus Potsdam, die dann auch, ebenfalls mit großer Mehrheit, gewählt wurde. Ein Meilenstein in zahnärztlichen Standespolitik und ein wichtiger Schritt zur Repräsentanz von Kolleginnen in der Standespolitik.
Doch damit nicht genug der guten News aus Berlin: Aller guten Dinge sind drei, was die Münchner Repräsentanz betrifft. Nach der Ehrung von Prof. Hickel und der Wahl von Prof. Benz zum Präsidenten überraschte Dr. Sascha Faradjli unter den insgesamt acht Kandidaten als einer der jüngsten Delegierten mit seiner Bewerbung zum 2. Vizepräsidenten nach einem Vorschlagdurch Dr. Ernst Binner aus Straubing. Faradjli rief zur Stärkung der Einzelpraxen und Förderung jüngerer, erfahrener Generationen in der Standespolitik auf."
Die Wahlen des Finanzausschusses und Rechnungsprüfungsausschusses fanden am nächsten Tag statt. Erstaunlicher Weise wurden auch hier einige Kolleginnen vorgeschlagen und gewählt. Es gibt also fähige und engagierte Kolleginnen in der Standespolitik. Die Aufgaben, die vor den Führungsgremien der BZÄK liegen, werden sicher nicht weniger. Die getroffenen Beschlüsse können Sie in der Fachpresse nachlesen. Für uns Münchner Zahnärztinnen und Zahnärzten ist die Wahl von Professor Benz jedenfalls höchsterfreulich!
In diesem Sinne
Dorothea Schmidt